Am 2. März 2022 führte TABU Mobil seinen regelmäßigen Fachdialog durch. Bereits zum zweiten Mal beschäftigten sich Fachkolleg*innen mit dem Thema Intervention und Interventionsketten beim Thema FGM/C. Als Referentin war Janine Hildenbeutel, Terre des Femmes Berlin eingeladen. Sie ist Projektverantwortliche für das Projekt CHAIN zur Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung und Früh- und Zwangsverheiratung. Ein Ziel von CHAIN ist die Zusammenarbeit mit betroffenen Communitys sowie die Sensibilisierung und Aufklärung über beide Gewaltformen. Als weiteres Hauptziel von CHAIN gilt die Prävention und Unterstützung gefährdeter und betroffener Frauen und Mädchen auf institutioneller Ebene. In Kooperation mit Akteur*innen auf regionaler und Bundesebene werden Interventionsketten entwickelt, um Handlungsanweisungen zur Hand zu haben, wenn FGM/C droht oder bereits vollzogen wurde. Die Ergebnisse, die in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien gesammelt werden, werden anderen Kommunen oder Trägern in einer Bundeskonferenz zur Verfügung gestellt und können von anderen Regionen, Kommunen oder Bundesländern übernommen werden.
Unter der Leitfrage „Auf welche Weise kann ein minderjähriges Mädchen in einer Gefährdungssituation geschützt werden?“ hat das Berliner Projekt einen Vorschlag für Interventionsketten unterbreitet, der nach einer Gefährdungseinschätzung nach dem 4-Augen-Prinzip in „Akute Gefährdung“ und „Latente Gefährdung“ unterscheidet. Anhand der Kontakte in Berlin können so als Vorbild Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner auf institutioneller Ebene erfasst und hinsichtlich der eigenen Strukturen vor Ort angepasst werden.
Wir danken Frau Hildenbeutel für ihren Vortrag und den spannenden Einblick in ihr Projekt!
Sie haben Interesse an Interventionsketten mit dem Schwerpunkt FGM/C mitzuarbeiten? Schicken Sie uns einfach eine E-Mail und wir melden Uns bei Ihnen.

Die Handlungsempfehlung von CHAIN finden Sie hier:
https://www.frauenrechte.de/images/aktuelles/2022/weibliche-genitalverstuemmlung/CHAIN_Handlungsempfehlung_FGM_EFM_Berlin_2022_digital.pdf