Verbreitung:
Weibliche Genitalverstümmelung kommt weltweit vor und kann nicht anhand von Ländern oder Staatsgrenzen eingeteilt werden. Die Zuordnung hängt vielmehr mit Gruppenzugehörigkeit und dem jeweiligen kulturellen Erbe zusammen. Es sind derzeit mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen von FGM/C betroffen. Weitere vier Millionen Mädchen gelten als gefährdet (UNICEF 2020).
Durch Flucht und Migration verlassen die praktizierenden Gemeinschaften zwar ihre Heimat, die gelebte Tradition gelangt aber dennoch in das aufnehmende Land. In Deutschland leben, nach den Berechnungen der Dunkelzifferschätzung 2022 von Terre des Femmes, knapp 104.000 von weiblicher Genitalverstümmelung betroffene Frauen und ca. 18.000 Mädchen/Frauen gelten als gefährdet.
Für Schleswig-Holstein bedeutet das: 3.037 Frauen und Mädchen sind potentiell betroffen, ca. 460 Mädchen sind potentiell gefährdet.