Was bedeutet FGM/C?
Die weibliche Genitalverstümmelung/ Genitalbeschneidung (Female Genital Multilation/Cutting, FGM/C) beschreibt nach einer Definition der Weltgesundheitsbehörde (WHO) jede nichttherapeutische, zum Beispiel religiöse oder kulturell begründete, teilweise oder vollständige Entfernung oder Verletzung der weiblichen äußeren Genitalien.
Weltweit existieren viele Begriffe, die diese Praktik beschreiben, wobei die jeweilige Bezeichnung die Sichtweise der Person auf die Thematik widerspiegeln. Die Begriffswahl reicht von der Befürwortung bis hin zur Verurteilung der Praktik. So spricht die WHO, neben weiteren internationalen Organisationen, bewusst von weiblicher Genitalverstümmelung, um die Schwere des Eingriffs zu betonen und zugleich zu vermeiden, dass Analogien zur männlichen Beschneidung gezogen werden. In praktizierenden Gemeinden werden hingegen eher positiv besetzte oder zumindest neutral klingende Bezeichnungen genutzt u.a. Säubern, Heilen, Reinheit oder häufig Beschneidung. Die Wahl des passenden Begriffs führt zu einem Dilemma und oftmals stehen zwei unerbittliche Positionen gegenüber. Auf der einen Seite sollte der schweren Menschenrechtsverletzung Ausdruck verliehen werden, auf der anderen Seite ist ein sensibler Umgang mit den Betroffenen ratsam. Eine Vielzahl von Organisationen nutzen mittlerweile die Kombination weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung (FGM/C) und berücksichtigen im sensiblen Umgang mit Betroffen die Formulierung Weibliche Genitalbeschneidung (FGC) oder die entsprechende ethnische Bezeichnung.