Weibliche Genitalbeschneidung:

Bei der weiblichen Genitalbeschneidung werden die äußeren Genitalien beschnitten. Es gibt verschiedene Formen und Praktiken. Das Alter der Mädchen zum Zeitpunkt der Beschneidung ist ganz unterschiedlich.

Die verschiedenen Formen der Mädchenbeschneidung werden durch die Region und die Gemeinschaft, in welcher die Mädchen leben, bestimmt. Folgende vier Typen von Beschneidungen werden unterschieden:

  • Typ I (Clitoridektomie): Partielle oder komplette Entfernung der äußeren Klitoris und oder der Vorhaut
  • Typ 2 (Exzision): Partielle oder vollständige Entfernung der äußeren Klitoris und der inneren Vulvalippen, teilweise auch der äußeren Vulvalippen
  • Typ 3 (Infibulation oder «pharaonische Beschneidung»): Die vaginale Öffnung wird verengt durch das Beschneiden und Zusammennähen/heften der äußeren und/ oder inneren Vulvalippen. Manchmal, aber nicht immer, wird dabei auch die Klitoris teilweise entfernt.
  • Typ 4: Alle anderen schädigenden Eingriffe, die die weiblichen Genitalien verletzen. Wie zum Beispiel das Einstechen, Durchbohren, Verätzen, Dehnen u.ä. der inneren und äußeren Genitalien.

Das Alter der Mädchen bei der Beschneidung ist sehr unterschiedlich. Es gibt Gemeinschaften, welche die Mädchen in den ersten Monaten ihres Lebens beschneiden. Andere wiederum führen die Beschneidung im Alter von vier bis acht Jahren durch. Es gibt aber auch Gemeinschaften, die Mädchen im Übergang zur Pubertät oder auch erwachsene Frauen beschneiden. Bei erwachsenen Frauen kommt es beispielsweise auch vor, dass sie nach einer Geburt wieder zugenäht (Reinfibulation) werden.