Fachdialog am 1. März 2023

Der erste Fachdialog des Jahres wurde am 1. März angeboten. Neben einem Impulsvortrag über Somalia stand ein zentrales Thema bei TABU, die Prävention, im Fokus.

Der Fachdialog wurde von Renate Sticke eröffnet, die über das im Osten Afrikas liegende Somalia berichtete. Dabei berichtete sie in einem kurzen Impuls über die Lage, die Situation vor Ort und über FGM/C. Bezeichnend ist, dass die höchste Rate von FGM/C in Somalia vorkommt. 98% der Mädchen und Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind genitalverstümmelt.

Das Thema Prävention spielt in der Arbeit der Fachberatungsstelle TABU eine wesentliche Rolle, da viele Aufgaben genau in diesen Bereich fallen. In einem theoretischen Input wurden die unterschiedlichen Ebenen von Prävention erläutert und die Interpretation durch drei Institutionen aufgeführt: So unterscheidet das Bundesministerium für Gesundheit in primäre, sekundäre und tertiäre Prävention; die Psychosoziale Notfallversorgung nutzt die gleichen Termini vor dem Hintergrund der Einsatzvorsorge, Einsatzbegleitung und Einsatznachsorge. Das Projekt MiMi (Gewaltprävention Mit Migranten für Migranten) unterscheidet hingegen drei Ebenen, die universelle Prävention, die selektive Prävention und die indizierte Prävention.

Eine Säule der präventiven Aufgabe von TABU ist dabei der Schutz der Mädchen.
Vor diesem Hintergrund wurden die Teilnehmenden beauftragt, in Kleingruppen in den Austausch zu gehen und für sich herauszufinden, welche Präventionsmaßnahmen in ihren Arbeitsbereichen bereits vorhanden sind und welche sie identifizieren können.

In der anschließenden Runde zur Ergebnissicherung stellte sich besonders der Bedarf heraus, Fachkräfte und Ehrenamtliche im sozialen und medizinischen Kontext für das Thema zu sensibilisieren. Weitere Bedarfe sahen die Teilnehmenden in der Erstellung von Infomaterial auch für „Nicht-Fachkräfte“ und in der Visualisierung einer landesweiten Vernetzung.